Reisebericht Canal du Midi
Mit dem Hausboot unterwegs von Homps nach Carnon
Mit dem Hausboot unterwegs von Homps nach Carnon
Strecke: ca.130-140 km
Schleusen: insgesamt 20
Fahrstunden: ca. 27
Unsere Crew: 4 Erwachsene, 3 Kinder (3, 10, 13 Jahre), 1 Hund
Boot: Tarpon 49 Quattro Prestige (Betriebskosten für die Woche 295 €)
Zur Strecke vom Canal du Midi in die Camargue
Diese Strecke ist sehr abwechslungsreich. Anfangs fährt man den schönen Canal-du-Midi entlang mit seinen Platanen Alleen. Nach der Schleusentreppe in Fonserannes erreicht man über den weitläufigen Etang de Thau die Camargue mit ihren Flamingos und hat die Möglichkeit im Mittelmeer zu baden.
Jetzt kann unser Hausbooturlaub auf dem Canal du Midi beginnen.
Die Schleusenwärter sind sehr freundlich und warten auch geduldig, als der Wind unser Hausboot gegen das Ufer drückt und wir ein bisschen Zeit brauchen, um wieder „ins Fahrwasser“ zu gelangen.
Vor der Schleuse Argens legen wir an zur Mittagspause, weil die Schleusen pünktlich um 12.30 Uhr für eine Stunde außer Betrieb sind.
Danach setzen wir unsere Route fort durch Weinanbaugebiete, Platanenalleen soweit das Auge reicht und kleine nette Ortschaften, vorbei am imposanten Schloss Paraza, in dem Pierre Paul Riquet („Schöpfer“ des Canal-du-midi) wohnte und das heute besichtigt werden kann.
Wir fahren über die historische Kanalbrücke – die erste Frankreichs, die 1676 fertiggestellt wurde – über das Flüsschen Répudre, passieren mehrere sehr enge Brücken, durch die unser Hausboot manchmal ziemlich knapp durch passt und wir die Köpfe einziehen müssen. In Le Somail wollen wir zu einem Spaziergang halten – das Lokal direkt am Kanal sieht sehr einladend aus, aber wir finden leider keinen freien Liegeplatz für unser großes Hausboot. Auch hier ist die Brücke sehr eng und direkt dahinter haben große Boote festgemacht. Also fahren wir langsam weiter….
Am Pont-Canal de Cesse gibt es die Möglichkeit im Flüsschen Cesse zu baden. Hier ändert sich die Gegend merklich: schöne Kiefern säumen den Kanal. Wir machen mit Hilfe unserer Pflöcke am Rand fest, entschließen uns aber nach einem kurzen Spaziergang noch ein Stückchen weiter bis zum nächsten Ort Argeliers zu fahren, damit wir am nächsten Tag die Möglichkeit haben, neue Vorräte einzukaufen.
Wir weihen unseren Tischgrill ein und verbringen den Abend gemütlich an Deck mit leckeren Crêpes, Rotwein, Kerzenschein und einem Froschkonzert.
Mit Hilfe unseres gemieteten Fahrrades erkunden wir den Ort und finden alle Einkaufsläden, die wir brauchen. Frisch ausgestattet starten wir in den Tag, der uns entlang eines schönen Kanalstückes führt – im Schatten vieler Platanen, immer wieder mit einem fantastischen Blick auf die Kirche von Capestang.
In Capestang passieren wir die sehr enge Brücke – jetzt schon geübt – ohne Probleme (mit unserem 15 m Hausboot bleiben links und rechts nur einige cm Platz) und legen im Hafen zur Mittagspause in praller Sonne an. (Leider mussten hier die Platanen schon gefällt werden) Der Ort liegt nur ein paar Schritte unterhalb des Kanals. Nach einem kleinen Spaziergang sehnen wir uns nach Fahrtwind, also setzen wir unsere Fahrt fort, passieren den 160m langen Tunnel von Malpas und legen im Hafen von Colombiers an, der schon voll von Hausbooten ist.
Der Hafen ist etwas eng, bietet aber eine Durchfahrt, so dass man nicht wenden muss, falls sich kein Platz mehr findet. Hier bekommen wir Strom und Wasser (kostenlos, weil es ein Heimathafen von FPP ist) und genießen die Gastfreundschaft und das leckere Menü im Restaurant „Chez l’Eclusier“ direkt am Hafen. Hier ist alles vor Ort: mehrere Restaurants, Supermarkt, Bäcker…
Ab Colombiers folgt eine längere Engstelle, an der sich jedoch 2 Hausboote noch begegnen können. Bei 2 großen Lastkähnen wäre das hier unmöglich. Wir sehen die ersten gefällten Platanen, die verbliebenen Baumstümpfe weisen in ihrer Mitte große zerfressene Löcher auf. Kein schöner Anblick!
Gegen Mittag erreichen wir die Schleusentreppe von Fonserannes. Da es feste Zeitengibt an denen aufwärts bzw. abwärts geschleust werden kann, haben wir Zeit erstmal eine Pause einzulegen mit einem imposanten Blick auf die Kathedrale St-Nazaire. Wir informieren uns im gut ausgestattetem Office de Tourisme.
Dann geht es los: 7 Schleusen am Stück. Wir sind mit einem weiteren Hausboot und einem überlangen Ruderboot in der Schleusenkammer und ziehen uns an der Leine von Schleuse zu Schleuse. Alles klappt prima. Von der letzten Schleuse aus fahren wir scharf rechts in den Kanal – gar nicht so leicht mit einem 15 m Hausboot, aber wir schaffen es! Weiter geht es über die 198 m lange Kanalbrücke aus Naturstein mit einem wiederum tollen Blick auf die Stadt Beziers. Danach folgt eine 6 m hohe Schleuse, die uns in eine etwas weniger attraktive Umgebung befördert.
Hier kann man allerdings gut anlegen und die Stadt besichtigen. Nach Villeneuve-les-Beziers ändert sich die Umgebung wieder merklich. Alles ist flach und ab Portiragnes gibt es neben dem Kanal Wasser- und Sumpfflächen in denen viele Vogelarten zu erspähen sind – zwischendrin immer wieder grasende Pferde.
Portiragnes ist ein altes Winzerdorf, das nur einen km vom Strand entfernt liegt, der somit auch zu Fuß zu erreichen ist. Wir fahren noch ein Stück weiter durch die Passage du Libron – ein beeindruckendes Bauwerk, das bei Hochwasser die Schotten dicht macht, vorbei an einem noch geschlossenen Vergnügungspark bis nach Vias.
Dort finden wir einen angenehmen Liegeplatz gegenüber einem Campingplatz. Wir laufen ein Stück in Richtung Strand und finden mehrere einladende Restaurants.
Danach fahren wir ein kurzes traumhaftes Stück auf dem Herault, bevor es dann wieder durch eine Engstelle in den Kanal geht. Durch die letzte Schleuse schaffen wir es dann vor der Mittagspause leider nicht mehr, also machen wir Mittag und erkundigen uns nach der Windstärke auf dem Etang de Thau. Laut Internet gibt es dort eine Windstärke von 3-4 auf der Beaufort-Skala. Dadurch unsicher, erkundigen wir uns an der Hausbootbasis in Agde, obwohl an der Schleuse kaum ein Luftzug „weht“. Dort erhalten wir die Auskunft dass wir fahren können.
Also Leinen los… Kaum sind wir am Leuchtturm vorbei, wird der Wind merklich stärker. Wir werden erstaunlich hin und her gebeutelt und verstehen warum ausdrücklich davor gewarnt wird, bei mehr als Windstärke 3 über den Etang zu fahren. Durch die Größe des Sees haben wir entlang der Austernbänke kaum das Gefühl voran zu kommen und sind froh, als dann die gelben Leuchttürme am Horizont auftauchen. Noch auf der Suche nach der Einfahrt in den Canal Rhone du Sète kommen uns plötzlich einige Hausboote – wegen der Hebebrücke in Frontignan, die nur 2 x am Tag für den Schiffsverkehr geöffnet wird – entgegen. Gut für uns, um die Einfahrt zu entdecken, heißt aber auch, wir sind für die Durchfahrt zu spät. Also legen wir vor der Brücke zusammen mit anderen Hausbooten für die Nacht an. Wir spazieren noch etwas durch die Stadt und decken uns mit frischen Lebensmitteln ein.
Morgens um 8:30 Uhr können wir die Brücke passieren. Wir legen auf der anderen Seite gleich wieder an, um in Ruhe zu frühstücken. Da heute Markttag ist, entschließen wir uns für einen Bummel durch die Marktstände, der uns durch die Gassen der Stadt führt. Wir erleben einen gut besuchten Markt mit frischem Obst und Gemüse, mit Fisch, Olivenund natürlich auch mit Kleidung und allen möglichen Souvenirs.
Bepackt mit neuen Schätzen und Mitbringsel setzen wir unsere Fahrt fort in Richtung Camargue. Hier sehen wir in den angrenzenden Seen immer wieder Flamingos und andere Wasservögel. Wir tuckern bis Mas d‘Angouleme (zwischen PK 56/57). Dort ist das Meer nur ein paar Schritte entfernt. Leider ist der Wind sehr kalt, aber die Kinder springen trotzdem durchs Wasser. Hier gibt es unglaublich große Muscheln am steinigen Strand. Hunde sind eigentlich nicht erlaubt, aber wir wollen unsere Hundedame nicht allein an Bord lassen und nehmen sie mit….und entdecken noch weitere Hunde…..und sogar Pferde.
Lange halten wir es leider nicht aus – der Wind bläst zu kalt. Wieder an Bord überholen uns eine ganze Gruppe von Hausbooten auf einmal – von der Brücke kommend. Auch wir fahren weiter. Die Drehbrücke bei Maguelone öffnet für uns und wir sehen die Kathedrale – leider nur von weitem. Weil unser Wassertank sich dem Ende nähert, beschließen wir weiter zu fahren bis zu unserem Ziel Carnon, vorbei am Badeort Palavas-les-Flots. In der Basis angekommen sind wir erst enttäuscht, weil es hier sehr eng zugeht – zu viele Hausboote. Wir legen in zweiter Reihe an, aber alle sind sehr freundlich und im Nuh ist unser Tank wieder voll.
Wir beschließen in Carnon zu bleiben und uns noch die mittelalterliche Stadt Aigues Mortes anzuschauen. Diesmal mit unseren überführten Autos, weil die Strecke mit dem Hausboot an einem Tag zu weit wäre. Eine wirklich sehenswerte Stadt. Am Nachmittag schrubben wir unser Boot und packen unsere Sachen – traurig, weil wir am nächsten Tag früh zeitig die weite Heimreise antreten müssen.
Schade, die Woche war viel zu schnell vorbei! Unser Hausbooturlaub hat uns so gut gefallen, dass wir bestimmt bald wieder an Bord kommen!
Dann rufen Sie uns jetzt an unter 07156-93693 oder kontaktieren Sie uns um ein kostenloses und unabhängiges Angebot zugeschickt zu bekommen.
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